BIOSKOP Die Zeitschrift zur Beobachtung der Biowissenschaften Nr. 18 (Juni 2002) Geboren, um Stammzellen zu spenden? Stammzellen aus Nabelschnurblut werden in der biopolitischen Debatte neuerdings als vielfältige und unbedenkliche Hoffnungsträger dargestellt: Sie gelten als persönliche "biologische Lebensversicherung" oder als therapeutisches "Geschenk", das ein Neugeborenes kranken Mitmenschen bereiten kann. Auf Wunsch helfen manche Reproduktionsmediziner gern nach: In England kam im Februar ein so genanntes "Designer-Baby" zur Welt, das eigens zur gezielten "Stammzellen-Spende" fürs Geschwisterkind im Reagenzglas "gezeugt" und genetisch getestet worden war. Dieser europäische Präzedenzfall hat BefürworterInnen der Präimplantationsdiagnostik gefreut: Sie hoffen, dass die Geburt des "Designer-Babys" die Akzeptanz für die Herstellung und Aussonderung von Embryonen erhöhen wird. BIOSKOP hat recherchiert, was von den Heilungsversprechen zu halten ist, die sich um Stammzellen aus Nabelschnurblut ranken. Und BIOSKOP beleuchtet, welche brisanten sozialpolitischen und juristischen Fragen die neue Technik provozieren wird. Organtransplantation Handel mit Körperteilen Geschäfte mit menschlichen Körperstücken sind in Deutschland und vielen anderen Staaten illegal. Trotzdem gibt es immer wieder PatientInnen und MedizinerInnen, die Mittel und Wege finden, das Handelsverbot zu umgehen. Moderne Kommunikationstechnik macht´s möglich, vor allem das Internet. Und hilfreich sein können auch Gutachter, Transplanteure und Staatsanwälte, die bei alledem nicht so genau hinsehen. BIOSKOPschaut hinter die Kulissen des Organhandels. Und BIOSKOP staunt über Transplanteure, die neuerdings offen dafür werben, finanzielle Entschädigungen an Menschen zu zahlen, die eine Niere oder Teile ihrer Lunge oder Leber "spenden". Genforschung Großbritannien will die größte Gendatenbank der Welt aufbauen Die weltweit größte Datenbank mit individuellen Gen- und Gesundheitsinformationen soll in den nächsten Jahren in Großbritannien entstehen. Das "BioBank UK" genannte Projekt ist geplant als Eldorado für ForscherInnen aus Universitäten und Pharmaindustrie: Sie sollen Zugriff erhalten auf Genprofile, Krankengeschichten und weitere sensible Daten von 500.000 Freiwilligen, die außerdem zur Teilnahme an etlichen Studien bewegt werden sollen. BIOSKOP informiert über das Projekt, seine Ziele und Risiken. Und BIOSKOP unterstreicht die Einschätzung gentechnikkritischer Non-Profit-Organisationen, die den BritInnen dringend davon abraten, ihre sensiblen Daten in der BioBank zentral speichern zu lassen. BioSkop im Internet Startseite Klaus-Peter Görlitzer |
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Leitartikel:"Ultimative Planungssicherheit" Belgien legalisiert Tötung auf Verlangen "Sterben ist immer unerwartet" – Inge Kunz, Vorsitzende der Hospizvereinigung OMEGA, im BIOSKOP-Interview Menschengerichtshof: Kranke haben keinen Rechtsanspruch auf Hilfe zur Selbsttötung Embryonenforschung: Die Europäische Union will fördern, was in Deutschland verboten ist Private Unternehmen übernehmen immer mehr öffentliche Krankenhäuser Initiativen und Kontakte "Patientenverfügungen im Widerstreit" - BioSkop-Tagung am 18./19. Oktober 2002 Interessante Veranstaltungen Wunschzettel Die aktuelle BIOSKOP-Ausgabe und einen Denkzettel Ihrer Wahl können Sie gegen 6 € in Briefmarken anfordern beim HerausgeberInnen-Verein BioSkop e.V., c/o Erika Feyerabend, Bochumer Landstraße 144a, D-45276 Essen, Telefon (0201) 5366706 oder direkt bei der BIOSKOP-Redaktion, c/o Klaus-Peter Görlitzer, Telefon (040) 43188396. Ältere BIOSKOP-Ausgaben gibt es, soweit nicht vergriffen, gegen Einsendung von 2,50 € in Briefmarken bei denselben AnsprechpartnerInnen. |